Bei den Gemeinderatswahlen in Innsbruck wurden die ZuseherInnen des Tiroler ORF-Programms Zeugen einer unglaublichen Sternstunde des österreichischen Journalismus. Der ORF hat ernsthaft kurz nach 19.00 Uhr eine „Hochrechnung“ bei einem Auszählungsgrad von 2,63% veröffentlicht. Abgesehen davon, dass es vermutlich keine Hochrechnung war, sondern einfach die Ergebnisse der Pensionistenheime, die traditionell unter den am schnellsten ausgezählsten Sprengeln sind, ist die Verwendung von Daten auf so labiler Basis einfach ein No-Go.

Keine 10 Minuten danach wurde dann eine weitere „Hochrechnung“ bei einem Auszählungsgrad von 15,7% publiziert. Die Grünen sind wohl aus dem Staunen kaum rausgekommen: Lag man ein paar Minuten vorher noch bei 9% der Wählerstimmen, so waren es nun 16,6%.

Die Abweichungen vom Endergebnis stehen neben der Grafik:

„Hochrechnung“ ca. 19.10

  • FI +2,8 zuviel
  • SPÖ +6,3 zuviel
  • Grüne -10,1 zuwenig !!!
  • VP +6 zuviel
  • RUDI -2,7 zuwenig
  • FPÖ -0,8 zuwenig
  • TSB +1,3 zuviel
  • KPÖ -0,6 zuwenig
  • PIRATEN -2,1 zuwenig

 

„Hochrechnung“              ca. 7 Minuten später

Auszählungsgrad 15,7%

 

 

 

 

Und hier das Endergebnis: